Arbeitsweise

Coach und Klient erarbeiten dialogisch die Struktur der Diamond-Technik. Um die Sauberkeit der Arbeit sicherzustellen ist es hilfreich mit Bodenankern zu arbeiten und diese mit dem jeweiligen Glaubenssatz oder der jeweiligen Idee zu beschriften. Manchmal reicht ein stichpunktartiges Festhalten.

Die Diamond-Technik

Schrittreihenfolge

  1. Einbringung des Anliegens
    Welche Idee/Glaubenssatz empfindet der Klient / die Klientin gerade als hinderlich.
  2. Erarbeitung des Gegenteils
    Was ist das Gegenteil der Idee. Wenn möglich sollte das Gegenteil positiv formuliert sein, falls das nicht möglich ist kann mit der Negation ("Ich will nicht ...") fortgesetzt werden.
  3. Sowohl-Als auch
    Welche Aussage kann getroffen werden die sowohl "Anliegen" als auch "Gegenteil des Anliegens" nebeneinander bestehen lassen kann. Häufig ist dieses durch ein Chunking up zu finden. In die Richtung "Was haben Anliegen und Gegenteil gemeinsam?"
  4. Weder-Noch
    Was haben Anliegen und Gegenteil nicht gemeinsam? Manchmal kann auch gefragt werden: "Was ist das Gegenteil des Sowohl als auch-Elements?"
  5. Ermöglicht / verhindert
    Nun wird zu jedem der Punkte abgeklärt, was diese Einstellung ermöglicht und was sie verhindert.
  6. Veränderten Satz zum Ausgangssatz oder der Ausgangsidee finden
    Reflexion, ob aus der Sammlung der nun im Raum befindlichen Impulse ein hilfreicherer Satz als der Ausgangssatz gefunden werden kann.
  7. Futurepace und Ökocheck
    Abprüfung, ob der neue Satz sich in einer zukünftigen Sitation als hilfreich erweisen kann und welche Konsequenzen er haben wird.

Ablauf

Hier noch mal die obige Karte mit der Reihenfolge der Bearbeitung. Selbstverständlich kann davon abgewischen werden, wenn das der Prozess erfordert. Ziel bleibt, die Fixierung auf einen hinderlichen Glaubenssatz aufheben.

Erweiterter Aufbau

Ein Beispiel

Glaubenssatz: "Ich kann nicht gut präsentieren"

Ermöglicht: Vermeidung von Unbehagen, Schutz vor Ablehnung, Beibehalten der Komfortzone
Verhindert: Entstehung von Selbstvertrauen, berufliches Wachstum, Nutzen von Gelegenheiten

Gegen-Glaubenssatz: "Ich kann gut kommunizieren"

Ermöglicht: Erhöhtes Selbstvertrauen, berufliche Erfolge, gesteigerte Selbstwirksamkeit, effektive Kommunikation, Bewältigung von Herausforderungen
Verhindert: Mangelnde Selbstreflexion, fehlende Offenheit für Feedback, Unterschätzung der Verbesserungsmöglichkeiten, Missverständnisse und Misskommunikation, Übersehen eigner Schwächen

Sowohl-als auch: "Kommunikation ist wichtig"

Ermöglicht: Verbesserte zwischenmenschliche Beziehungen, Konfliktlösung und Problembewältigung, Beruflicher Erfolg, Selbstreflexion und persönliche Entwicklung, Effektive Führung
Verhindert: fehlende Akzeptanz von "stillen Momenten"; Schwierigkeiten in mehrdeutigen und unklaren Situationen, Perfektionismus, Übermäßige Selbstkritik

Weder-noch: "Ich will einfach nur verstanden werden"

Ermöglicht: Klarer Selbstausdruck, Förderung von Empathie, Offenheit für Zuhören
Verhindert: Klarheit der Selbstkommunikation, Autonomie von Verständnis Anderer, Entwicklung von Selbstakzeptanz

Verändern – nicht löschen

Im Coaching kann die Veränderung von Glaubenssätzen als ein prozesshafter Ansatz betrachtet werden, der darauf abzielt, positive und konstruktive Überzeugungen zu fördern. Im Gegensatz zur vollständigen Entfernung von Glaubenssätzen wird die Veränderung als nachhaltiger betrachtet, da sie die Möglichkeit bietet, negative Überzeugungen in eine positive Richtung umzulenken, anstatt sie einfach zu eliminieren.

Glaubenssätze sind oft tief verwurzelt und können wichtige Erfahrungen und Perspektiven repräsentieren. Durch die Veränderung wird ein Raum geschaffen, in dem neue, förderliche Glaubenssätze entstehen können, die mit den individuellen Zielen und Werten des Klienten in Einklang stehen. Dieser Ansatz ermöglicht eine kohärente Entwicklung und Selbstentfaltung, während gleichzeitig die persönliche Integrität und Erfahrungswelt respektiert werden.