Werte – Wertekonflikte – Wertschätzung

Gerade weil sie so wichtig sind, reagieren wir überaus empfindlich und verletzbar. Verletzen wir selbst unsere höchsten Werte, so fühlen wir uns schuldig. Sie sind der Grund warum wir etwas tun ... oder bleiben lassen.

Verletzen andere unsere höchsten Werte, ärgern wir uns und fühlen uns respektlos behandelt. Innere Werte und Lebensqualität sind eng miteinander verbunden.

Wenn wir unsere höchsten Werte beschreiben, dann benutzen wir Worte wie Liebe, Respekt, Sicherheit, Spaß, Freude, Ehrlichkeit usw.

Ist es uns möglich, unsere höchsten Werte in möglichst vielen Situationen im Privat- und Arbeitsbereich zu leben, haben wir das Gefühl (inneren Zustand), dass das Leben einen Sinn hat und hohe Lebensqualität vorhanden ist.

Entwicklung der Werte-Forschung

Die psychologische Erforschung von Werten begann in den 1930er Jahren mit Gordon Allport und Philip Vernon, die Werte als stabile Persönlichkeitseigenschaften untersuchten. In den 1960er Jahren entwickelte Milton Rokeach das Konzept weiter, indem er zwischen terminalen und instrumentellen Werten unterschied und sie als zentrale Überzeugungen definierte, die das Verhalten beeinflussen. In den 1990er Jahren prägte Shalom Schwartz die Forschung entscheidend, indem er ein Modell universeller Werte entwickelte, das bis heute in der Psychologie weit verbreitet ist. Schwartz identifizierte zehn grundlegende Wertetypen, die in allen Kulturen vorhanden sind und das menschliche Verhalten steuern.

Seit den 2000er Jahren hat sich die Forschung zu Werten intensiviert, wobei das Schwartz-Modell in verschiedenen Kontexten angewendet und erweitert wurde. Zudem wurden Werte zunehmend in die Persönlichkeitsforschung integriert, um zu untersuchen, wie sie das Wohlbefinden, die berufliche Zufriedenheit und das soziale Verhalten beeinflussen. Insgesamt hat sich das Thema Werte zu einem zentralen Forschungsbereich in der Psychologie entwickelt, der sowohl individuelle als auch kulturelle Aspekte des menschlichen Verhaltens erfasst.

Nomen, bitte

Werte sind – grammatikalisch gesehen – Nomen. "Glücklich sein", "In Frieden leben", "inneren EInklang leben" sollten für die Arbeit mit Werten auf "Glück", "Frieden" und "Einklang" verdichtet werden.

In der Ziele-Arbeit wird der Werte-Aspekt als wichtiger Hintergrund von Veränderung mit einbezogen.

Nicht jeder Wert ist gleich viel wert

In der inneren Landschaft eines Menschen haben nicht alle Werte denselben Stellenwert, da sie in einer individuellen Hierarchie angeordnet sind, die sich aus persönlichen Erfahrungen, Bedürfnissen und Lebenszielen ergibt. Diese Wertehierarchie beeinflusst, welche Werte in bestimmten Situationen Vorrang haben und das Verhalten stärker lenken. Zum Beispiel kann ein Mensch in jungen Jahren Leistung und Erfolg priorisieren, während im späteren Leben Werte wie Familie oder Gesundheit an Bedeutung gewinnen.

Die Priorität von Werten kann sich im Laufe des Lebens verschieben, wenn sich die Lebensumstände ändern, wie durch neue Lebensphasen, bedeutende Erfahrungen oder veränderte soziale Rollen. Ein Karrierewechsel, Elternschaft oder persönliche Krisen können dazu führen, dass andere Werte in den Vordergrund treten, was zeigt, dass Werte nicht statisch sind, sondern sich dynamisch an die Herausforderungen und Ziele des Lebens anpassen.

Vor allem in der Ausbildung zum NLP-Master nimmt das Ermitteln von Werten sowie das Arbeiten damit einen bedeutetenden Teil ein (5. Modul)