Bodenanker – eine Basistechnik im Coaching
Viele Übungen im neuro-linguistischen Programmieren werden mit Boden-Ankern durchgeführt, d.h. Plätze am Boden werden markiert und mit bestimmten Bedeutungen belegt (siehe auch Boden-Timeline). Sie greifen das Konzept des Anker auf.
In vielen Fällen genügt ein einmaliges Ankern eines bestimmten Platzes am Boden: immer wenn eine Person diesen Platz im Verlauf einer Intervention betritt, ist an ihrer Physiologie deutlich erkennbar, daß sie innerlich diesen Zustand erfährt.
Was sind Bodenanker im Coaching?
Als Bodenanker im Coaching eignen sich Moderationskarten in Rechteck und Kreisform. Es gibt auch spezielle Moderationskarten in Personenform. Jede der Formen hat unterschiedliche Vorzüge und Einsatzgebiete.
Das Standardformat beträgt 20 auf 9 cm. Die viereckigen Moderationskarten kann in Coaching und Therapie Als Boden Cranko genutzt werden. Kommt es zur systemischen Anwendung, in denen die Blickrichtung eine Rolle spielt, kann diese durch eine Beschriftung (Pfeil) gegeben werden oder in Stelle der Blickrichtung eine Kerbe eingeführt werden (dieses Verfahren hat Hellinger oft verwendet).
Die runden Formen (es gibt sie auch manchmal oval) eignen sich für Positionen wie zum Beispiel die Meta-Position oder die Meta-Meta-Position.
Auf den ersten Blick möchte man meinen, dass die Moderationskarten in Personenform im systemischen Bereich ihrer Einwendung finden. Allerdings haben Sie einen deutlichen Nachteil: auf Ihnen kann die Blickrichtung nicht ohne weiteres abgebildet werden. Nur durch ein auf malen eines Pfeiles (oder das einschneiden einer Kerbe) kann deutlich gemacht werden, in welche Richtung die Person blickt, was für systemische Arbeit relevant ist.

Vorgehensweise
Beim Ankern wird dabei
- eine bestimmte Stelle am Boden festgelegt (gedanklich oder durch eine Markierung, z. B. durch Zettel),
- dieser Platz betreten,
- auf diesem Platz assoziiert ein bestimmter Zustand erlebt und
- dieser Platz sprachlich für den weiteren Verlauf der Übung eindeutig festgelegt, z. B. als „Problem-Ort“, „Ressourcen-Ort“, „Ort der Ruhe“, „Ort des Zweifels“, „Platz, wo Sie drei Jahre alt waren“, usw.
Die Arbeit mit Boden-Anker hat für den Berater (die Beraterin) und den Klienten (die Klientin) in der Veränderungsarbeit viele Vorteile
- Boden-Anker erlauben es, innere Zustände sehr präzise zu definieren und exakt zu erleben. Eine Person, die einen (vorher festgelegten) Boden-Anker für sich nützen will, muss in vielen Fällen nichts anderes tun, als diesen Platz zu betreten und jene Körperhaltung einzunehmen, die diesem Zustand entspricht.
- Damit sind Boden-Anker ein Instrument, um einen raschen Zugang zu genau definierten inneren Zuständen zu finden, und sie exakt von anderen Zuständen zu trennen, indem dieser Platz verlassen und ein anderer Platz eingenommen wird.
- Dabei verfügt der Berater (die Beraterin) über klare Kriterien, um zu kontrollieren, ob bestimmte Prozeß-Schritte tatsächlich gemacht werden, weil jedem Ort eine eindeutige Physiologie zugeordnet ist.
Viele Veränderungs-Formate eignen sich, um in Verbindung mit Bodenankern ausgeführt zu werden z. B. die Technik Reimprint, die Diamond-Technik das Arbeiten mit den "Logischen Ebenen".
Generell eignet sich in jedem Format ein Bodenanker für den "Future-Pace". An der mit dem Bodenanker markierten Stelle für "die Zukunft" kann das erarbeitet Verhalten in einem "als-ob-Rahmen" erprobt und nötigenfalls angepasst werden. Das sichert nicht nur den Coaching-Erfolg ab, sondern fördert auch die Reflexion der Konsequenzen eines möglichen neuen Verhaltens.
Als Bodenanker eignen sich ...
... im Grunde alle Gegenstände die beschriftbar und ortsbeständig sind. Wie zum Beispiel:
- Moderationskarten (bei der Arbeit im Freien ggf. mit Steinen zu beschweren)
- Flache Steine
- Durch Seile begrenzte Flächen
- Bodenmarkierungen durch Bodenaufkleber oder Felder die durch Kreppband ausgewiesen werden
- Stufen in Treppenhäusern oder Aufgängen (super geeignet in der Arbeit mit der Dilts-Pyramide) (Beschriftung im Außenbereich mit Kreide)

Dos an Donts in der Arbeit mit Bodenankern
Wie bei jeder Arbeit gibt es auch bei den Bodenankern Dinge zu berücksichtigen. Natürlich bestätigen die AUsnahmen die Regel – aber es gibt halt eben auch Regeln.
Dos | Donts |
Klare Zieldefinition: Vor dem Setzen des Bodenankers gemeinsam mit dem Coachee klären, welches Erlebnis oder Gefühl verankert werden soll. | Unklare Absicht: Bodenanker ohne klares Ziel oder Kontext verwenden – das mindert die Wirksamkeit. |
Ökologie-Check durchführen: Sicherstellen, dass die Verankerung für den Coachee in allen Lebensbereichen stimmig ist. | Unsauber Arbeiten: Position oder Funktion des Bodenankerns verändern oder (oder eigenmächtig) umdeuten. |
Sinnlich konkret gestalten: Den Bodenanker mit kinästhetischen, visuellen und auditiven Elementen kombinieren, um die Wirkung zu verstärken. | Nur mechanisch durchführen: Den Bodenanker nur als Technik „abarbeiten“ ohne emotionale Tiefe oder Verbindung. |
Wozu ist das gut?

Bodenanker sind eine Basistechnik der Veränderungsarbeit. Sie eignen sich, um Strukturen in den Raum zu bringen, dem Klienten den Prozess zu verdeutlichen und/oder (belastete) Energien auszulagern.
Dadurch, dass eine Technik in den Raum gebracht wird, ist sie für den Klienten transparent und nachvollziehbar. Ein innerlich unstrukturiertes Thema bekommt durch die Bodenanker Arbeit eine Struktur. Es wird sichtbar, handhabbar und bearbeitbar.