Ideomotorik (Hypnomotorik)
Die Signale, die wir vom Klienten erhalten, stellen einen Teil der Kommunikation dar, die zum einen Teil bewusst, zum anderen Teil unbewusst vermittelt werden. Vielen Klienten fällt es schwer in Trance zu reden, daher macht es häufig Sinn, eine Kommunikation zu vereinbaren, die über Körpersignale abfolgen kann.
DIe Kommunikation in der Trance unterstützen
Der Therapeut kann hier Signale vereinbaren, die die Kommunikation in Trance unterstützen (Kopfnicken, Handbewegungen, Fingerbewegungen. An Hand dieser vereinbarten Signale erhält der Therapeut einen Hinweis, wo der Klient sich innerhalb des Tranceprozesses befindet.
Ideomotorische Reaktionen können als unbewusste Phänomene in den hypnotischen Therapieprozess integriert werden. So können Fragen, die ungeachtet der Rationalität und des bewussten Wissens beantwortet werden sollen, an das Unbewusste gerichtet werden.
Der Klient erlebt, dass das Unbewusste in Form von ideomotorischen Signalen Antwort geben kann. Er erlebt eine autonome Entwicklung, zu der er scheinbar nichts beigetragen hat.
Kreative Einsatzmöglichkeiten für Ideomotorik
Die Ideomotorik, bei der Bewegungen des Körpers unbewusst oder halbbewusst ausgeführt werden, kann in der Hypnose und im Coaching auf kreative Weise genutzt werden, um Veränderungen im Denken, Fühlen und Verhalten zu fördern. Hier sind einige Beispiele:
- Anker setzen: Der Coach oder Hypnotiseur könnte eine spezifische Bewegung, wie das Berühren zweier Finger, als Anker verwenden, um einen gewünschten Zustand (z.B. Entspannung, Selbstvertrauen) zu verankern. Wenn der Klient diesen Anker später benutzt, kann er den gewünschten Zustand leichter abrufen.
- Körperliche Reaktionen identifizieren: Durch die Beobachtung der ideomotorischen Reaktionen des Körpers während der Hypnose oder des Coachings kann der Fachmann Hinweise auf unbewusste Gedanken, Gefühle oder Widerstände erhalten. Zum Beispiel könnte ein leichtes Zucken der Hand auf eine emotionale Reaktion hinweisen, die weiter untersucht werden könnte.
- Kreative Visualisierung: Der Klient könnte angewiesen werden, seine Hände oder Finger zu verwenden, um eine gewünschte Veränderung zu visualisieren. Zum Beispiel könnte er/sie seine Hände verwenden, um die Beseitigung negativer Gedanken zu symbolisieren, oder seine Finger verwenden, um den Fluss von Selbstvertrauen durch den Körper zu visualisieren.
- Körperliche Umsetzung von Zielen: Ideomotorische Bewegungen können verwendet werden, um den Klienten dazu zu bringen, körperliche Handlungen auszuführen, die mit ihren Zielen in Verbindung stehen. Zum Beispiel könnte der Klient angewiesen werden, eine Bewegung auszuführen, die mit dem Erreichen seines Ziels verbunden ist, wie das Greifen nach etwas, das repräsentiert, was er/sie erreichen möchte.
- Intuitive Entscheidungsfindung: Der Coach oder Hypnotiseur könnte den Klienten anweisen, eine bestimmte ideomotorische Bewegung auszuführen, um intuitiv auf eine Frage zu antworten oder eine Entscheidung zu treffen. Zum Beispiel könnte der Klient angewiesen werden, eine Handbewegung auszuführen, um "Ja" oder "Nein" auf eine Frage zu antworten, ohne bewusst darüber nachzudenken.
© Bernhard Tille, 2024