Dissoziation – die Kunst der Abgrenzung

Viele Veränderungstechniken nutzen die Fähigkeit zur Dissoziation. Bei den meisten Dissoziationstechniken steht die Vorstellung oder das Erleben eines problematischen Zustands im Mittelpunkt, der positiv verändert werden soll. Oft wird eine schnelle Dissoziation angestrebt, bei der Menschen angeleitet oder sich selbst anleiten, "aus dem Problem herauszutreten" und sich davon zu distanzieren.

Der Begriff "Dissoziation" stammt aus der Psychologie und wurde erstmals im späten 19. Jahrhundert eingeführt. Er wurde vor allem durch die Arbeit von Pierre Janet, einem französischen Psychologen und Pionier auf dem Gebiet der Psychopathologie, bekannt gemacht. Janet verwendete den Begriff, um einen Zustand zu beschreiben, in dem sich bestimmte mentale Prozesse von anderen trennen oder abspalten können.

Während Janet zuerst den Begriff in Bezug auf Zustände wie Hysterie und Trauma nutzte, wurde er später von anderen Psychologen weiterentwickelt und in verschiedenen Bereichen der Psychologie angewendet, einschließlich der Erforschung von Traumafolgestörungen wie der Dissoziativen Identitätsstörung (früher bekannt als Multiple Persönlichkeitsstörung) und der Dissoziativen Amnesie.

... aber nicht bei Ressourcen

Im Gegensatz dazu ist es sinnvoll, sich mit Ressourcesituationen zu assoziieren, um positive Gefühlszustände stärker motivierend zu erleben, wenn Klienten (z. B. bei der Zielearbeit) zu stark dissoziiert sind.

Die Fähigkeit zur fliessenden Assoziation bzw. Dissoziation wird als grundlegende Verhaltenstechnik eingeübt, um in entsprechenden Situationen flexibel und lösungsorientiert reagieren zu können.

In den NLP-Ausbildungen ght es daher um das Erlernen unterschiedlicher Dissoziationstechniken.

Nicht zwangsläufig unerwünscht

Dissoziation kann in manchen Situationen hilfreich sein, besonders wenn jemand durch traumatische Ereignisse überwältigt ist. Es ist eine Art Schutzmechanismus, der es einer Person ermöglicht, sich vor den starken emotionalen oder physischen Schmerzen abzuschirmen. Wenn jemand dissoziiert, trennt sich ihr Geist gewissermaßen von der Realität, was ihnen helfen kann, die Situation zu überstehen, ohne komplett überwältigt zu werden.

Aber es kann auch hinderlich sein, vor allem wenn es zur Gewohnheit wird oder wenn jemand in einer dissoziierten Phase feststeckt. In solchen Fällen kann es schwierig sein, sich mit der Realität zu verbinden und angemessen auf Herausforderungen zu reagieren. Es kann zu Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen, Arbeitsleistung und persönlicher Entwicklung führen.

Als Coach ist es wichtig, sensibel auf die Bedürfnisse und den Zustand des Klienten zu reagieren. Ein schrittweiser Ansatz kann hilfreich sein, um eine Person von einem dissoziierten in einen assoziierten Zustand zu führen. Zuerst ist es wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und dem Klienten zu helfen, sich sicher zu fühlen. Dann können Techniken wie Achtsamkeitsübungen, Atemarbeit und körperorientierte Methoden eingesetzt werden, um die Verbindung zur Gegenwart zu stärken.

Es ist auch wichtig, den Klienten dabei zu unterstützen, sich mit den Gefühlen und Erfahrungen, die sie dissoziiert haben, auseinanderzusetzen. Dies kann durch gezielte Gespräche, das Erkunden von Emotionen und die Entwicklung von Bewältigungsstrategien geschehen. Der Prozess erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen und eine respektvolle Herangehensweise an die individuellen Bedürfnisse des Klienten.

Im NLP bestehen sowohl Techniken, die die Dissozitationsfähigkeit unterstützen als auch Techniken um ein Assoziation zu stärken. Eine starke Assoziation kann Motivation, Zielerreichung und Selbstwirksamkeit fördern.