Submodaltitäten als "Mischpult der Gefühle"
Diese inneren Wahrnehmungen und Verarbeitungsprozesse können bei jedem Menschen sehr unterschiedlich sein: Manche Menschen haben innere Repräsentationen z. B. mit farbigen Bildern, manche erinnern eher schwarz-weiß-Bilder in bestimmten Situationen, manche sehen ganze Filme und hören dazu Geräusche in Stereoqualität oder helle Stimmen, bei wieder anderen Menschen herrschen tiefe Töne und Brummstimmen in bestimmten Zusammenhängen vor. Genauso ist das auch mit dem Bereich Fühlen, Riechen und Schmecken.
Die Fähigkeiten eines Menschen, Erinnerungen, Erfahrungen und Vorstellungen mental einordnen zu können, ist nur möglich durch die Zuordnung bestimmter Submodalitäten zu diesen jeweiligen Denkprozessen (z.B. ich erinnere mich an meinen letzten Geburtstag, in dem ich mir ein farbiges Bild aus meinem Gedächtnis abrufe).
Submodalitäten in den unterschiedlichen SInneskanälen (Repräsentationssystemen)
Submodalitäten gibt es in jedem der Sinneskanäle. Jedes dieser Submodalitäten-Paare kann verändert werden, um das Erleben und die emotionale Reaktion auf bestimmte Eindrücke zu verändern.
Sehen (Visuell)
- Helligkeit vs. Dunkelheit
- Größe (groß vs. klein)
- Entfernung (nah vs. weit entfernt)
- Farbe vs. Schwarz-Weiß
- Schärfe (klar vs. unscharf) vs. Verschwommenheit
- Bewegung vs. Stabilität (bewegendes Bild vs. stilles Bild)
Hören (Auditiv)
- Lautstärke (laut vs. leise)
- Tonhöhe (hoch vs. tief)
- Tempo (schnell vs. langsam)
- Rhythmus (regelmäßig vs. unregelmäßig)
- Klangfarbe (hell vs. dumpf)
- Timbre (akustisch reich vs. monoton)
- Klarheit (deutlich vs. undeutlich)
Fühlen (Kinästhetisch)
- Temperatur (warm vs. kalt)
- Feuchtigkeit (trocken vs. feucht)
- Druck (stark vs. schwach)
- Sanftheit (weich vs. hart)
- Textur (rau vs. glatt)
- Vibration (ruhig vs. pulsierend)
- Position (direkt vs. indirekt)
- Bewegung (statisch vs. dynamisch)
- Größe (klein vs. groß)
- Oberflächenbeschaffenheit (körnig vs. eben)
Riechen (Olfaktorisch)
- Intensität (stark vs. schwach)
- Frische (frisch vs. abgestanden)
- Süße vs. Bitterkeit
- Belebend vs. Beruhigend
- Angenehm vs. Unangenehm
- Fruchtig vs. Erdig (oder naturbelassen)
Schmecken (Gustatorisch)
- Süß vs. Salzig*
- Sauer vs. Bitter*
- Mild vs. Scharf
- Intensität (stark vs. schwach)
- Komplexität (einfach vs. vielschichtig)
- Temperatur (warm vs. kalt)
- Konsistenz (flüssig vs. fest)
* Genau genommen sind das keine Gegensätze. Es hat sich in der Coaching-Praxis jedoch gezeigt, dass sie (häufiger als nicht) als solche empfunden werden.
Sprachliche Hinweise auf Submodalitäten
Wenn Menschen von ihren Erfahrungen und Vorstellungen reden, dann verrät die Sprache oft bereits, in welcher Form sich die Erfahrung bei diesen Menschen intern darstellt und welche Submodalitäten dabei vorkommen z. B.:
- "Ich sehe es jetzt klar vor mir."
- "Ich sehe schwarz."
- "Die Aussichten sind düster."
- "Das ist mir zu hoch."
- "Er stellt ihn auf einen Sockel."
- "Ich fühle mich ganz unten."
- "Das geht mir nahe."
- "Das lässt mich kalt."
- "Das ist Schwarz-weiß-Malerei."
- "Bei ihm beißt Du auf Granit."
- "Sie hat ein Herz aus Gold."
- "Das sticht ins Auge."
- "Das liegt mir schwer im Magen."
- "Ich sehe rot."
- "Ich habe Schmetterlinge im Bauch."
Das Modell der Repräsentationssysteme und der dazugehörigen Submodalitäten kann somit als neuronal – mentales Ordnungssystem verstanden werden. Ohne alle diese Feinunterscheidungen innerer Bilder, Stimmen, Gefühle etc. wäre für unser Gehirn eine Orientierung in den unendlichen Möglichkeiten gedanklicher Prozesse kaum möglich.
In der Mikrostruktur inneren Erlebens ist es wichtig, zwischen verschiedenen Unterscheidungsmerkmalen der inneren Codierung von inneren Bildern (z. B. farbig:schwarz/weiß, Bild:Film, etc.), inneren Kommentaren (z. B. laut:leise, schnell:langsam, etc.), inneren Gefühlen (z. B. weit:eng, statisch:pulsierend, etc.) zu unterscheiden, um ein Werkzeug für die Veränderungsarbeit mit Emotionen zu haben, da Emotionen mit der speziellen Ausprägung der Submodalitäten gekoppelt sind (so wird z. B. ein Mensch mit einer Spinnenphobie angstmachende innere Bilder und Geräusche / Kommentare in einer bestimmten Abfolge und Qualität erleben müssen, damit überhaupt das Gefühl von Angst oder Panik entstehen kann).
Jede Handlung im Äußeren basiert auf bestimmten mentalen/emotionalen Prozessen. Im neurolinguistischen Programmieren finden die Submodalitäten-Techniken Verwendung bei der Arbeit mit Strategien, beim Ankern, bei der Hypnose und generell bei allen Imaginationstechniken, um die innere Codierung zu beeinflussen um dadurch die Emotionalität steuern zu können.
Entscheidend für die Hinterfragung innerer Prozesse sind die Hauptrepräsentationssysteme visuell, auditiv und kinästhetisch, ihrer Bedeutung nach in dieser Reihenfolge, sowie derer Untereigenschaften = Submodalitäten.
Wozu ist das gut?

Das Konzept der Submodalitäten im NLP bezieht sich auf die spezifischen Eigenschaften, die unseren Sinneseindrücken zugeschrieben werden, wie z.B. Helligkeit, Größe oder Position von Bildern, Geräuschen oder Gefühlen.
Indem man diese Submodalitäten verändert, lässt sich die Qualität der Emotionen gezielt beeinflussen – etwa indem ein belastender Gedanke durch das Verkleinern oder Entschärfen des mentalen Bildes weniger intensiv oder störend wird. Diese Methode ist besonders minimal, da sie nicht die äußeren Umstände oder den Kontext verändert, sondern lediglich das subjektive Erleben der Situation anpasst.
Durch die feine Arbeit an den inneren Repräsentationen können emotionale Reaktionen in eine gewünschte Richtung gelenkt werden, ohne dass die tatsächliche äußere Realität verändert werden muss. So lässt sich das emotionale Erleben effizient und mit wenig Aufwand modifizieren, was Submodalitäten zu einer kraftvollen und flexiblen Technik im NLP macht.