Das Leitsystem

Im NLP unterscheidet man zwischen dem "Primären Repräsentationssystem" und dem "Leitsystem".

Das "Primäre Repräsentationssystem" bezieht sich auf das bevorzugte Sinnesmodalitätssystem, das eine Person hauptsächlich verwendet, um die Welt zu erleben, zu interpretieren und darauf zu reagieren. Es ist das dominierende System, durch das Informationen aufgenommen und verarbeitet werden. Die vier Hauptrepräsentationssysteme im NLP sind visuell, auditiv, kinästhetisch und auditiv-digital.

Mit "Leit-System" (Leadsystem) bezeichnet man das Repräsentationssystem, welches ein Mensch benutzt, um gespeicherte Informationen abzurufen, Gefühle zu erinneren oder eine Erinnerung sich wieder zugänglich zu machen.

Zusammengefasst kann das Primäre Repräsentationssystem als eine grundlegende Präferenz der Wahrnehmung betrachtet werden, während das Leitsystem die Art und Weise beschreibt, wie diese Wahrnehmungen in der Kommunikation ausgedrückt werden.

Während das Primäre Repräsentationssystem eine beständige Präferenz beschreibt, kann das Leitsystem je nach Situation und Kontext wechseln.

Hinweise über Augenbewegungen

Man erkennt es am sichersten an den Augenbewegungen, die jemand macht, während er sich Informationen aus dem Langzeitgedächtnis zugänglich macht.

Manchmal schwer zu erkennen

In der Praxis ist es oft nicht leicht, die verschiedenen Repräsentationssysteme – wie das primäre Repräsentationssystem, das Referenzsystem und das Leitsystem – klar voneinander zu unterscheiden. Menschen verwenden in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Repräsentationssysteme (visuell, auditiv, kinästhetisch, etc.), und oft sind diese miteinander verwoben oder wechseln schnell, abhängig von der Situation. Deshalb kann es schwierig sein, eindeutig zu sagen, welches System in einem bestimmten Moment dominierend ist.

Die genaue Benennung dieser Systeme ist in der Regel jedoch weniger wichtig, als herauszufinden, was für den Klienten oder die Klientin in der konkreten Situation den Unterschied macht. Es geht darum, sensibel dafür zu sein, welche Sinneskanäle gerade angesprochen werden und wie die Person ihre Welt wahrnimmt und verarbeitet. Der Fokus sollte darauf liegen, flexibel und aufmerksam auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen und die passenden Interventionen zu wählen, die der Klient oder die Klientin in dem Moment braucht, um eine Veränderung oder Lösung zu finden. So steht weniger die theoretische Kategorisierung im Vordergrund, sondern vielmehr der praktische Nutzen und die Wirksamkeit im Prozess der Veränderung.

Egal welches System: Nachhaltigkeit Lösungen liegen im Weltbild des Klienten

Nachhaltige Lösungen können nur dann wirklich Wirkung entfalten, wenn sie mit dem Weltbild, den Erfahrungen und den Werten des Klienten oder der Klientin übereinstimmen. Jeder Mensch bringt seine eigene Perspektive und seine einzigartigen Erfahrungen in den Veränderungsprozess ein, und eine Lösung, die nicht im Einklang mit diesen individuellen Faktoren steht, wird oft nicht dauerhaft akzeptiert oder angewendet. Wenn eine Lösung mit den persönlichen Überzeugungen und den bisherigen Erfahrungen des Klienten harmoniert, wird sie nicht nur als sinnvoller und relevanter empfunden, sondern auch eher in den Alltag integriert und langfristig aufrechterhalten. Daher ist es entscheidend, dass jede Intervention so gestaltet wird, dass sie sich an den bestehenden Werten und dem Weltbild des Klienten orientiert, um eine tiefe und nachhaltige Veränderung zu ermöglichen.