Wie baut sich das SCORE-Modell auf?

Das Modell besteht aus fünf aufeinander bezogenen Komponenten:

  • Symptom,
  • Ursache (Cause),
  • Ziel (Outcome),
  • Ressourcen und
  • Auswirkungen (Effect).

Das Symptom beschreibt die gegenwärtig wahrnehmbaren Probleme oder Einschränkungen im Verhalten, Denken oder Fühlen.

Die Ursache bezieht sich auf Auslöser oder zugrunde liegende Dynamiken, die zum Entstehen des Symptoms geführt haben.

Der Outcome beschreibt den gewünschten zukünftigen Zustand – also das Ziel, das erreicht werden soll.

Die Ressourcen umfassen innere und äußere Mittel, die zur Zielerreichung zur Verfügung stehen oder aktiviert werden können.

Die Effect-Ebene beleuchtet schließlich die weiterreichenden positiven Folgen der Veränderung für das gesamte System, etwa auf Beziehungen oder das berufliche Umfeld.

Wie kann man den SCORE anwenden?

Ein Coach arbeitet mit einer Klientin, die regelmäßig unter Aufschieberitis leidet. Als Symptom zeigt sich die wiederholte Vermeidung wichtiger Aufgaben. In der Analyse stellt sich heraus, dass die Ursache in alten, leistungsbezogenen Glaubenssätzen aus der Schulzeit liegt.

Das Outcome der Klientin ist ein entspanntes und dennoch produktives Arbeitsverhalten. Als Ressourcen werden u. a. frühere Erfolgserlebnisse, eine unterstützende Kollegin und eine strukturierende Methode identifiziert. Die zu erwartende Wirkung wäre eine gesteigerte Selbstwirksamkeit und bessere berufliche Perspektiven.

Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es?

Das SCORE-Modell findet Anwendung in Coaching, Therapie, Training und Beratung, insbesondere wenn es darum geht, Probleme nicht nur zu analysieren, sondern systematisch auf eine Lösung hin zu transformieren. Es eignet sich für Einzel-, Team- und Organisationsprozesse und kann auch als Selbstcoaching-Instrument verwendet werden.

Darüber hinaus unterstützt es Veränderungsarbeit bei Themen wie Motivation, Entscheidungsfindung, Verhaltensänderung oder Zielklärung.

Verwandte Konzepte in anderen psychologischen Ansätzen

Auch außerhalb des NLP gibt es vergleichbare Strukturen. In der systemischen Therapie finden sich Modelle, die zwischen Problemträger, Kontext, Ressourcen und Zielzuständen differenzieren.

In der kognitiven Verhaltenstherapie wird ebenfalls mit der Unterscheidung von Auslösern, Gedanken, Gefühlen und Handlungszielen gearbeitet.

Die Lösungsfokussierte Kurzzeittherapie teilt mit SCORE die konsequente Ausrichtung auf das Gewünschte statt auf das Problem. Diese Ähnlichkeiten zeigen, dass das SCORE-Modell in einem breiten psychologischen Kontext verortet werden kann.

Dos and Don'ts bei der Arbeit mit dem SCORE-Modell

Dos Donts
Fokus auf die Lösung richten und nicht im Problem verhaften Nur die Symptome beschreiben, ohne in die Tiefe zu gehen
Ressourcen gezielt aktivieren und konkret benennen Ursachen analysieren, ohne sie mit der Zielarbeit zu verknüpfen
Systemische Effekte berücksichtigen und einbeziehen Das Modell mechanisch abarbeiten, ohne auf den Prozess zu achten

Wozu ist das gut?

Wozu sollte man den SCORE kennen?

Das SCORE-Modell ist ein kraftvolles Instrument, um Klarheit über komplexe Situationen zu gewinnen und zielgerichtete Veränderungsarbeit zu leisten. Es fördert lösungsorientiertes Denken, indem es die Aufmerksamkeit vom Problem hin zur gewünschten Zukunft lenkt. Die Struktur hilft, wichtige Ressourcen zu erkennen und sinnvoll in den Prozess zu integrieren.

Besonders wertvoll ist das Modell durch die Einbeziehung systemischer Auswirkungen, was es von rein linearen Modellen unterscheidet. Wer das SCORE-Modell kennt und anwenden kann, verfügt über ein wirkungsvolles Werkzeug für Veränderung, Entwicklung und Coaching.