Ökologie – das "Drumherum"

Davon ausgehend, daß in der Natur ein ökologisches Gleichgewicht angestrebt wird, so daß alle Aspekte und Kräfte ausgewogen sind, hat das neurolinguistische Programmieren aufgrund systemischer Grundgedanken den Begriff der Ökologie für die Veränderung von menschlichem Verhalten übernommen.

Man unterscheidet

  • Ökologie einer Person. Hier gilt eine Person mit ihren vielen Teilen bzw. Teilpersönlichkeiten als System. Es geht um die persönliche Ökologie in Bezug auf das Wertesystem, das Glaubenssystem (Beliefs), die Selbstzuschreibungen auf der Indentitätsebene.
  • Ökologie eines interpersonellen Systemes. Hier gilt eine Familie, eine Organisation, eine Institution als System.
  • Ökologie einer Situation (eigentlich als Teilbereich der persönlichen Ökologie): die Ökologie einer beruflichen Situation, die Ökologie der finanziellen Situation etc.

Ökologie ist ein wichtiges Prinzip jeder Intervention. Änderungen in einem Lebensbereich können Auswirkungen auf alle Lebensbereiche haben und müssen vor entsprechenden Handlungen ausreichend berücksichtigt werden. In jedem Format wird aus diesem Grund ein sogenannter Ökocheck durchgeführt.

Nur wenn der Klient im Rahmen des der Ökochecks den Veränderungsschritt bejaht, die Veränderungs sozusagen auf allen Ebenen der Person verantwortlich gewollt wird, wird die Veränderungsarbeit fortgesetzt.

Fragen zur Ökologie können sein

  • Wie werden Deine Familie, Freunde/innen, Kollegen/innen … auf Deine Veränderung reagieren?
  • Was wird Dir durch Deine Veränderung möglich sein?
  • Wem aus Deiner Familie wirst Du dadurch ein Stück ähnlicher?
  • Wem aus Deiner Familie wirst Du dadurch ein Stück unähnlicher?
  • Wer aus Deiner Familie hat diese Veränderung erfolgreich gemeistert … wer ist daran gescheitert?
  • Wie verändern sich durch diese Veränderung Deine Lebensumstände?
  • Wer könnte etwas gegen diese Veränderung haben – und was?
  • Welche Auswirkungen hat die Veränderung für Dein Umfeld?
  • Was gibst Du auf, wenn die Veränderung eintritt?
  • Was müsste geschehen, um die Veränderung noch besser für Dich zu machen?

Die richtige Haltung zu „Risiken und Nebenwirkungen“

Wichtig ist, dass der Coach die Fragen aus der richtigen Haltung heraus stellt. Es geht nicht darum, das Ergebnis in Frage zu stellen oder Zweifel zu schüren. Ziel muss sein, dass der/die Klient/in den größtmöglichen Nutzen unter realistischer Berücksichtigung der Nebenwirkungen ziehen kann.

Der Ökocheck ist so etwas wie der Beipackzettel des Coachings. Die „Risiken und Nebenwirkungen“ sollten verstanden sein. ABER: Stets im Bezug zum Nutzen, den die Veränderung bringen kann.

Nicht das Ende von allem

Auch ein durch eine Ökologie-Frage aufgedecktes Risiko kann gemeistert werden. Coach und Klient drehen einfach eine weitere Schleife

  • … und was kannst Du tun, um das zu verhindern?
  • … und ist das Ergebnis vielleicht den Preis auch wert?
  • … und was hast Du bereits in Dir, um diese Einschränkung auszugleichen?