Vorbilder: Menschen aus der Realität und der Fiktion
Im Modellieren können unterschiedliche Vorbilder genutzt werden – nicht nur bekannte Persönlichkeiten aus der Gegenwart oder Geschichte, sondern auch Charaktere aus Filmen oder Romanen. Beispielsweise lassen sich visionären Qualitäten eines Steve Jobs oder die Gelassenheit eines Dalai Lama genauso analysieren wie die strategische Brillanz von Sherlock Holmes oder die Beharrlichkeit eines Frodo Beutlin aus „Der Herr der Ringe“.
Wichtig ist, dass das Vorbild für die modellierende Person relevant ist und Aspekte verkörpert, die sie in ihrem eigenen Leben oder Beruf umsetzen möchte.
Modellieren und Strategie-Arbeit
Modellieren und die Strategie-Arbeit im NLP sind eng miteinander verknüpft, weshalb diese Themen oft nacheinander unterrichtet werden.
Beim Modellieren wird häufig die zugrunde liegende Strategie einer erfolgreichen Person extrahiert und strukturiert, um sie nachvollziehbar und wiederholbar zu machen. Hierbei kommen Techniken wie das Herausarbeiten von Wahrnehmungskanälen, Entscheidungsprozessen und mentalen Strategien zum Einsatz. Das Verständnis dieser Strukturen bildet die Grundlage für die Strategie-Arbeit, bei der gezielt neue Verhaltensmuster und Denkansätze entwickelt werden können.
„If someone can do it, anyone can learn to do it. Modeling excellence is the essence of NLP.“
Der "Als Ob"-Rahmen im Modellieren
Beim Modellieren ist der „Als Ob“-Rahmen ein zentrales Werkzeug, um die Verhaltensmuster eines Vorbildes aktiv zu erproben. Durch das bewusste Einnehmen der Haltung „Was wäre, wenn ich wie diese Person denken, fühlen oder handeln würde?“ wird das Lernen erleichtert und neue Perspektiven werden erfahrbar. Dieser Rahmen schafft die nötige Flexibilität, um experimentell neue Denk- und Verhaltensweisen auszuprobieren, ohne sofort ein perfektes Ergebnis zu erwarten.
Modellieren in anderen Therapieformen und Ansätzen
Auch in anderen Therapieformen und Coaching-Ansätzen gibt es vergleichbare Methoden. In der kognitiven Verhaltenstherapie wird beispielsweise das Verhalten erfolgreicher Menschen analysiert, um es als Vorbild für den Klienten zu nutzen. In der systemischen Therapie wird oft mit Rollenspielen und Stellvertretern gearbeitet, um positive Verhaltensmuster zu erfassen. Selbst in kreativen Ansätzen wie dem Psychodrama wird die Methode verwendet, um Perspektiven und Denkweisen anderer Menschen oder Figuren nachzuvollziehen und für die eigene Entwicklung zu adaptieren.
Wozu ist das gut?
Das Modellieren ermöglicht es Coaches und Führungskräften, Erfolgsstrategien zu verstehen und gezielt weiterzugeben, um Klienten oder Teams beim Wachstum zu unterstützen. Es bietet eine strukturierte Methode, um Exzellenz nicht nur zu bewundern, sondern aktiv nachzuahmen und anzuwenden. Die Fähigkeit, Vorbilder bewusst auszuwählen und deren Strategien zu adaptieren, erweitert das eigene Repertoire an Fähigkeiten und Denkweisen erheblich. Langfristig stärkt das Modellieren nicht nur die eigene Kompetenz, sondern inspiriert auch zu neuen Wegen in der Zusammenarbeit und Entwicklung anderer.