Matching – eindeutig zweideutig

Der Begriff "Matching" steht im für zwei unterschiedliche Bedeutungen. Man findet ihn zum einen in der Kommunikationsgestaltung als "Spiegeln", oder als inneren Sortier-Meschanismus der Meta-Programme.

Matching als "Spiegeln"

Im Bereich des Spiegelns geht es darum, sich an die Verhaltensweisen einer anderen Person anzupassen, um eine bessere Verbindung herzustellen. Insbesondere beim Matching im Kontext der Repräsentationssysteme geht es darum, sich an das bevorzugte Sinnessystem des Gesprächspartners anzupassen.

Das bedeutet, dass man versucht, sich in der Kommunikation an den bevorzugten Sinn des Gegenübers anzulehnen, sei es Sehen, Hören, Fühlen, Riechen oder Schmecken. Im Gegensatz dazu bezeichnet man den bewussten Einsatz eines anderen Repräsentationssystems als Mismatch.

Matching als "Meta-Programm"

"Matching" ist aber auch ein Begriff aus dem Bereich der Meta-Programme in der Psychologie. Es beschreibt einen inneren Prozess, bei dem wir automatisch nach Gemeinsamkeiten oder Ähnlichkeiten zwischen unserer eigenen Erfahrung und der Situation oder der Person, mit der wir es zu tun haben, suchen. Wenn jemand Matching als Wahrnehmungsfilter nutzt, sucht er unbewusst nach Gemeinsamkeiten oder Ähnlichkeiten, um die Welt um sich herum zu verstehen und mit ihr in Resonanz zu treten.

Matching außerhalb der NLP-Welt

  1. Personalwesen und Rekrutierung: Matching wird verwendet, um die Übereinstimmung von Bewerbern mit den Anforderungen einer Stelle zu beschreiben, entweder durch manuelle Bewertung oder mithilfe von Algorithmen in Bewerber-Tracking-Systemen.
  2. Dating und Partnervermittlung: In Dating-Apps und Partnervermittlungsagenturen wird Matching genutzt, um Menschen mit ähnlichen Interessen, Werten und Lebensstilen zusammenzubringen.
  3. Marktforschung und Kundenbeziehungsmanagement (CRM): In diesen Bereichen bezieht sich Matching darauf, Kundenprofile mit Produkten oder Dienstleistungen abzugleichen, um personalisierte Angebote zu erstellen oder potenzielle Käufer zu identifizieren.
  4. Bildverarbeitung und Computer Vision: In der Technologie wird Matching verwendet, um ähnliche oder identische Objekte in Bildern oder Videos zu erkennen, was für Anwendungen wie Gesichtserkennung, Objekterkennung und medizinische Bildgebung wichtig ist.
  5. Versicherungen und Risikomanagement: Matching wird genutzt, um Risiken mit entsprechenden Versicherungspolicen oder anderen finanziellen Instrumenten in Einklang zu bringen, um potenzielle Verluste zu minimieren.
  6. Übersetzungs- und Sprachtechnologie: In der Linguistik und Übersetzung bezeichnet Matching den Prozess der Zuordnung von Wörtern, Phrasen oder Sätzen zwischen verschiedenen Sprachen oder innerhalb derselben Sprache, um semantische Entsprechungen zu finden.
  7. Medizin und Gesundheitswesen: Matching wird verwendet, um Patienten mit geeigneten Behandlungen, Medikamenten oder klinischen Studien in Übereinstimmung zu bringen, basierend auf ihren individuellen Bedürfnissen, Symptomen und Krankheitsverläufen.
  8. Finanzwesen und Investitionen: Im Finanzsektor bezieht sich Matching auf den Prozess des Abgleichens von Kauf- und Verkaufsaufträgen für Wertpapiere, Devisen oder andere Finanzinstrumente, um Transaktionen erfolgreich abzuschließen.

Matching ist eine erlernbare Technik, die sich am Anfang vielleicht etwas ungewohnt anfühlt. Viele Coaches haben damit Schwierigkeiten, weil sie befürchten manipulativ oder übergriffig zu sein. 

Hier sind ein paar einfache Möglichkeiten, wie du deinen Klienten spiegeln kannst um ein Matching zu erzeugen, ohne die Authentizität als Coach zu beeinträchtigen oder den Rapport zu gefährden:

  1. Paraphrasieren: Wiederhole in eigenen Worten, was der Klient gesagt hat, um zu zeigen, dass du aufmerksam zugehört hast und sein Erleben verstanden hast. Zum Beispiel: "Wenn ich dich richtig verstehe, fühlst du dich frustriert, weil du das Gefühl hast, nicht gehört zu werden, stimmt das?"
  2. Spiegelnde Sprache: Verwende ähnliche Wörter und Ausdrücke wie dein Klient, um eine Verbindung herzustellen und seine Erfahrung zu validieren. Zum Beispiel: "Es klingt so, als ob du dich in dieser Situation machtlos fühlst, richtig?"
  3. Verbalisierung von Emotionen: Benenne die Emotionen, die du im Gespräch wahrnimmst, um sie zu validieren und dem Klienten zu zeigen, dass du einfühlsam bist. Zum Beispiel: "Es scheint, als ob du dich überwältigt fühlst von all den Anforderungen, die gerade auf dich einprasseln."
  4. Spiegelnde Fragen: Stelle Fragen, die auf den Gefühlen und Gedanken des Klienten basieren und ihm helfen, sein eigenes Erleben zu reflektieren. Zum Beispiel: "Wie fühlst du dich dabei, wenn du daran denkst, diese Veränderung anzugehen?“

Wichtig zu beachten ist, dass es beim Matching nicht darum geht, den Klienten zu imitieren oder um jeden Preis sich ihm/ihr anzugleichen. Jeder Kommunikator sollte seine eigene Methode finden,

Klienten auf einfühlsame Weise zu spiegeln, ohne seine Authentizität zu opfern oder den Rapport zu gefährden. 

Es geht darum, eine unterstützende und vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der der Klient sich gehört und verstanden fühlt.