Formen der Paraphrase
Es gibt unterschiedliche Arten von Paraphrasen, die je nach Ziel und Kontext eingesetzt werden:
- Bestätigende Paraphrase: Hier wird der Inhalt einer Aussage bestätigt, um das Verständnis zu signalisieren, z. B. „Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du …“.
- Klärende Paraphrase: Sie dient dazu, unklare oder komplexe Aussagen zu präzisieren und damit Klarheit zu schaffen.
- Verallgemeinernde Paraphrase: Sie fasst den Kern einer Aussage in allgemeineren Worten zusammen, was oft dazu beiträgt, übergeordnete Zusammenhänge erkennbar zu machen.
- Empathische Paraphrase: Diese Form drückt Verständnis und Einfühlungsvermögen (Empathie) aus und vermittelt, dass man die Gefühle des Gesprächspartners verstanden hat.
Paraphrasieren im Coaching
Im Coaching spielt die Paraphrase eine zentrale Rolle, da sie den Dialog zwischen Coach und Klient vertieft und unterstützt. Sie hilft dabei:
Missverständnisse zu vermeiden: Durch das Wiederholen und Reformulieren von Aussagen überprüft der Coach, ob er den Klienten richtig verstanden hat.
Den Klienten zu reflektieren: Der Klient hört seine eigenen Gedanken in anderer Form und kann dadurch eine neue Perspektive auf sein Anliegen entwickeln.
Einfühlungsvermögen zu zeigen: Durch empathisches Paraphrasieren vermittelt der Coach dem Klienten, dass seine Gefühle und Anliegen ernst genommen werden.
Beispiele für Paraphrasen
Es gibt klassische Formulierungen für Paraphrasen, die dabei helfen, den Gesprächsfluss zu strukturieren und sicherzustellen, dass das Gesagte korrekt wiedergegeben wird. Hier sind einige typische Einstiege:
Verständnis sichern
„Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du …“
„Habe ich das richtig verstanden, dass …?“
„Du sagst also, dass …“
Zusammenfassen
„Zusammengefasst heißt das …“
„Mit anderen Worten …“
„Deine Aussage lässt sich so zusammenfassen …“
Gefühle spiegeln
„Es klingt so, als ob du … fühlst.“
„Du wirkst …, wenn du darüber sprichst.“
„Ich höre heraus, dass dich … beschäftigt.“
Nachfragen zur Klärung
„Meinst du damit, dass …?“
„Könnte es sein, dass du … sagen möchtest?“
„Also, du denkst, dass … – stimmt das?“
Diese Formulierungen helfen dabei, empathisch zu reagieren und sicherzustellen, dass keine Missverständnisse entstehen.
Situationen im Coaching, in denen Paraphrasen besonders hilfreich sind
Paraphrasen können in verschiedenen Phasen eines Coaching-Gesprächs nützlich sein:
Zu Beginn des Coachings helfen Paraphrasen, Vertrauen aufzubauen und eine gemeinsame Gesprächsbasis zu schaffen.
Wenn der Klient sein Anliegen erläutert, kann der Coach durch Paraphrasen sicherstellen, dass er das Anliegen präzise versteht und Missverständnisse frühzeitig vermeidet.
In der Phase der Lösungsfindung unterstützt die Paraphrase den Klienten dabei, seine Gedanken klar zu strukturieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Paraphrasen in anderen Therapieformen
Nicht nur im NLP und Coaching, sondern auch in vielen Therapieansätzen wird die Technik der Paraphrase eingesetzt: In der personenzentrierten Gesprächsführung nach Carl Rogers ist die Paraphrase eine zentrale Technik, um Verständnis und Empathie zu vermitteln.
Auch in der systemischen Therapie werden Paraphrasen genutzt, um neue Sichtweisen auf das Erlebte zu ermöglichen. In der kognitiven Verhaltenstherapie wird die Paraphrase eingesetzt, um Gedanken und Glaubenssätze des Klienten herauszuarbeiten und zu hinterfragen.
Wozu ist das gut?

Sich mit Paraphrasen in der Kommunikation und insbesondere in der NLP-Practitioner-Ausbildung zu befassen, ist von großer Bedeutung, da es die Fähigkeit zur präzisen und einfühlsamen Kommunikation stärkt. Paraphrasen helfen dabei, Missverständnisse zu reduzieren, das Vertrauen zwischen Coach und Klient zu fördern und unterstützen dabei, Gedanken klar und strukturiert zu ordnen.
Durch den Einsatz der Paraphrase kann man nicht nur im Coaching, sondern auch in alltäglichen Kommunikationssituationen das eigene Kommunikationsverhalten verbessern.