Das Konfliktreframing
In Konfliktsituationen besteht immer das Risiko von Eskalationen, insbesondere wenn Schuldzuweisungen, Moralisierungen und Täter-Opfer-Dynamiken dominieren. Eine simplistische Betrachtungsweise kann dazu führen, dass der Konflikt sich verschärft und keine konstruktive Lösung gefunden wird.
Die Methode des Neuro-Linguistischen Programmierens (NLP) bietet in diesem Zusammenhang effektive Interventionstechniken wie die "Wahrnehmungspositionen 1-2-3" und "Meta-Mirror" an. Diese Werkzeuge ermöglichen es, den Blickwinkel zu erweitern, eine komplexere sowie ressourcenorientierte Betrachtung des Konflikts zu fördern und den Konflikt möglicherweise kreativ umdeuten zu können.
Durch das Einnehmen verschiedener Perspektiven und das Spiegeln der Meta-Ebene können Konflikte auf eine neue Art und Weise betrachtet und möglicherweise gelöst werden.
Den eigenen Anteil erkennen und gestalten
Durch die Anwendung dieser Techniken können Wahrnehmungsverzerrungen, persönliche Beteiligungen an Konflikten und unbewusste emotionale Anker erkannt und aufgelöst werden. Dies schafft die Voraussetzungen für eine lösungsorientierte Klärung des Konflikts, bei der alle Beteiligten ihre Bedürfnisse und Interessen besser verstehen und konstruktive Lösungen finden können.
"Streitende sollten wissen, dass nie einer ganz recht hat und der andere ganz unrecht."
Konfliktbearbeitung im Coaching
Im Coaching können verschiedene Stufen von Konflikten bearbeitet werden, um eine umfassende und nachhaltige Lösung zu erreichen. Hier sind einige typische Stufen, die im Coachingprozess adressiert werden können:
Erkennung des Konflikts: In dieser Phase wird der Klient dazu ermutigt, den Konflikt bewusst wahrzunehmen und zu identifizieren. Dies beinhaltet das Erkennen von Konfliktsymptomen, wie zum Beispiel Spannungen, Frustration oder Unzufriedenheit.
Analyse der Konfliktursachen: Der Coach unterstützt den Klienten dabei, die Ursachen und Auslöser des Konflikts zu verstehen. Dies kann die Identifizierung von individuellen Bedürfnissen, Wertekonflikten, Kommunikationsproblemen oder anderen Faktoren umfassen, die zum Konflikt beitragen.
Bewertung der Konfliktdynamik: In dieser Phase wird die Interaktion zwischen den Konfliktparteien und die Dynamik des Konflikts untersucht. Der Fokus liegt darauf, Muster im Verhalten und in der Kommunikation zu erkennen, die den Konflikt aufrechterhalten oder verschärfen könnten.
Entwicklung von Lösungsstrategien: Der Coach unterstützt den Klienten dabei, konkrete Strategien zu entwickeln, um mit dem Konflikt umzugehen und ihn zu lösen. Dies kann die Förderung von Kommunikationsfähigkeiten, Konfliktlösungstechniken oder die Identifizierung von Kompromissen und Win-Win-Lösungen umfassen.
Umsetzung und Überprüfung: Nachdem Lösungsstrategien entwickelt wurden, unterstützt der Coach den Klienten bei der Umsetzung dieser Strategien im realen Leben. Es ist wichtig, den Fortschritt zu überwachen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen, um sicherzustellen, dass die Konfliktbewältigung effektiv ist.
Es muss nicht alles bearbeitet werden!
Manchmal ist es besser, einen Konflikt nicht zu bearbeiten, wenn er keine direkte Auswirkung auf unser Wohlbefinden oder unsere Beziehungen hat. Konfliktlösung kann aber muss nicht Teil eines Coaching-Prozesses sein.
Manche Konflikte können sich von selbst auflösen oder sind einfach nicht von großer Bedeutung für unser Leben. Es ist wichtig zu erkennen, dass nicht alle Konflikte gelöst werden müssen und dass es in Ordnung ist, manche Dinge einfach loszulassen und weiterzumachen.
Es geht darum, Prioritäten zu setzen und zu entscheiden, welche Konflikte es wert sind, unsere Energie und Aufmerksamkeit zu investieren, und welche nicht. Manchmal kann es sogar gesünder sein, einen Konflikt ruhen zu lassen und sich auf positive Dinge zu konzentrieren, die uns voranbringen.
Wozu ist das gut?

Die NLP-Technik des Konfliktreframings hilft dabei, Konflikte auf eine neue Art und Weise zu betrachten, um neue Perspektiven und Lösungen zu finden.
Es ermöglicht, aus der Enge des Konflikts herauszutreten und ihn aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Dadurch können Klienten/innen neue Einsichten gewinnen und alternative Handlungsmöglichkeiten entdecken, die helfen können, den Konflikt konstruktiv zu lösen.
Letztendlich hilft das Konfliktreframing dabei, den Konflikt als Chance für persönliches Wachstum und positive Veränderung zu nutzen.