kinästhetische Repräsentationen
Empfindungen sowie Körperempfindungen, sämtliche körperliche Eindrücke, einschließlich der Empfindungen auf der Haut durch Berührung, werden als Teil der menschlichen Wahrnehmung betrachtet.
Kinästhetische Eindrücke und Vorstellungen gehören zu den fünf Repräsentationssystemen – Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken –, die die innere Landkarte eines Menschen formen. Viele visuelle oder auditive Reize können kinästhetische Reaktionen auslösen, beispielsweise Angstgefühle beim Anblick von Blut.
„Die fünf Sinne vermitteln dem Menschen Vergnügen und Schmerz. Doch hat er kein einziges Organ, um festzustellen, was wahr oder falsch ist.“
Im Rahmen der Arbeit mit Submodalitäten werden kinästhetische Wahrnehmungen nach verschiedenen Untereigenschaften unterteilt. Zu den typischen kinästhetischen Untereigenschaften gehören der Ort von Gefühlen im Körper, ihr Rhythmus, ihre Intensität sowie Empfindungen von Wärme, Härte, Weichheit, Glätte, Rauheit, Feuchtigkeit oder Trockenheit. Diese spezifischen Untereigenschaften werden als Submodalitäten bezeichnet.
Medizinische Deutung
Der Begriff "kinästhetisch" kann auch aus medizinischer Sichtweise betrachtet und weiter unterteilt werden. Dies umfasst propriozeptive Empfindungen, die von den Bewegungsorganen stammen, viszerale Empfindungen aus dem Körperinneren sowie haptische und taktile Empfindungen von der Körperoberfläche. Darüber hinaus spielen Temperatur- und Schmerzempfindungen eine wichtige Rolle.
Kinästhetische Submodalitäten
Durch Submodalitäten findet die Speicherung und Bewertung kinästhetischer Sinneseindrücke Unterstützung. Hier eine Reihe von kinästhetischen Submodalitäten.
- Warm - Kalt
- Weich - Hart
- Leicht - Schwer
- Flüssig - Fest
- Kribbelnd - Taub
- Entspannt - Gespannt
- Locker - Fest
- Träge - Energisch
- Geschmeidig - Steif
- Drückend - Entlastend
- Zuckend - Ruhe
- Zart - Grob
- Pulsierend - Stetig
- Beweglich - Unbeweglich
- Glatt – Rauh
- Trocken – Feucht
Eine Situation durch kinästhetische Submodalitäten beeinflussen
Ein Beispiel dafür, wie eine bewusste Veränderung der Submodalität eine unangenehme Situation verändern kann, ist folgendes: Stellen Sie sich vor, jemand fühlt sich in einer stressigen Besprechung sehr angespannt. Die Situation fühlt sich schwer, drückend und unangenehm an. Durch eine bewusste Veränderung der Submodalitäten könnte diese Person die Situation neu gestalten. Sie könnte sich vorstellen, dass der Raum plötzlich leichter wird, die Atmosphäre sich entspannt und der Druck nachlässt. Indem sie ihre kinästhetischen Submodalitäten ändert, könnte die Person die unangenehme Situation in eine angenehmere und leichter zu bewältigende umwandeln, was zu einer positiveren Erfahrung und einem effektiveren Umgang mit dem Stress führen könnte.
Häufigkeit der kinästhetischen Repräsentation
Menschen, die hauptsächlich kinästhetisch repräsentieren, machen einen signifikanten Teil der Bevölkerung aus. Die genaue Verbreitung variiert jedoch je nach individueller Präferenz und Umgebung.
Einige Studien und Untersuchungen im Bereich der Neurolinguistischen Programmierung (NLP) und Psychologie haben gezeigt, dass etwa 40-50% der Bevölkerung kinästhetische Repräsentation bevorzugen oder sie als eine ihrer bevorzugten Repräsentationssysteme verwenden.
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Präferenzen variieren können und Menschen oft mehrere Repräsentationssysteme gleichzeitig nutzen können, je nach Kontext und Situation.
© Martin Fellehner, 2024