Stressmodelle

Aktuelle Modelle zu Stress, wie das "transactional model of stress and coping" von Lazarus und Folkman, betonen die Interaktion zwischen einem Individuum und seiner Umwelt. Diese Modelle erklären, dass Stress nicht nur von externen Faktoren abhängt, sondern auch von der individuellen Bewertung und Bewältigung dieser Faktoren. Lebensalter und Lebenssituation spielen eine bedeutende Rolle bei der Art und Weise, wie Menschen Stress erleben und bewältigen.

Junge Erwachsene könnten beispielsweise Stress aufgrund beruflicher Unsicherheiten empfinden, während ältere Menschen möglicherweise Stress durch gesundheitliche Probleme oder familiäre Verpflichtungen erfahren.

Dabei kann eine Unterforderung ähnlich belastend sein wie eine Unterforderung. Auch ist es wichtig zwischen belastendem Stress (Disstress) und förderndem Stress (Eustress) zu unterscheiden.

Stress (Eustress und Distress) in Relation zur Leistungsfähigkeit
Einfaches Modell zu Stress (Eustress und Distress) in Relation zur Leistungsfähigkeit

Risiken von chronischem Stress

Chronischer Stress, der über einen längeren Zeitraum anhält, kann erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Er wird mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen, psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen und Depressionen sowie einem geschwächten Immunsystem in Verbindung gebracht. Langfristiger Stress kann auch das Risiko für Burnout, Erschöpfung und anderen Stress-bedingten Erkrankungen erhöhen.

Die 10 größten Stressoren

  • Arbeit und beruflicher Druck
  • Finanzielle Probleme
  • Beziehungsprobleme und Konflikte
  • Gesundheitsprobleme, sei es persönlich oder in der Familie
  • Veränderungen im Leben, wie Umzug, Trennung oder Verlust eines geliebten Menschen
  • Überlastung und Zeitdruck
  • Soziale Isolation oder Einsamkeit
  • Umweltfaktoren wie Lärm oder Umweltverschmutzung
  • Technologie-bedingter Stress, wie Informationsüberflutung
  • Politische oder gesellschaftliche Unsicherheit

Stressphänomen "Eustress"

Neben negativ wahrgenommenem Stress gibt es auch eine positive Form von Stress, bekannt als Eustress. Eustress ist eine Art von Stress, der als motivierend, stimulierend und förderlich für persönliches Wachstum empfunden wird. Im Gegensatz zu Distress, der als schädlich wahrgenommen wird, kann Eustress dazu beitragen, Energie freizusetzen, die Leistung zu steigern und die Bewältigungsfähigkeiten zu verbessern. Beispielsweise kann die Aufregung vor einem wichtigen Ereignis wie einer Beförderung oder einer Prüfung Eustress auslösen und dabei helfen, das Beste aus einer Situation herauszuholen.

Die Unterscheidung zwischen Eustress und Distress liegt in der individuellen Wahrnehmung und Bewertung der Stressfaktoren und deren Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden.

NLP zur Stressreduktion

Methoden aus dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP) bieten Ansätze zur Stressreduktion. NLP-Techniken umfassen beispielsweise Atemübungen, Ressourcenarbeit, Visualisierungstechniken und die Verwendung von Sprache, um die Wahrnehmung und Verarbeitung von Stressoren zu beeinflussen.

Durch NLP können Menschen lernen, ihre Denkweisen zu verändern, um Stress besser zu bewältigen. Visualisierungsübungen und das Neuprogrammieren von Gedankenmuster können dabei helfen, Stress abzubauen und Resilienz gegenüber Stressfaktoren aufzubauen.

Die Stressbewältigung ist individuell und erfordert unterschiedliche Herangehensweisen für verschiedene Menschen.

Neben NLP bieten verschiedene andere Methoden wie Meditation, Yoga, regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und der Aufbau eines starken sozialen Netzwerks ebenfalls Möglichkeiten zur Stressreduktion und zur Förderung des Wohlbefindens.