Die Struktur

Die Buchstaben T.O.T.E bedeuten: Test – Operate – Test – Exit. Sie bezeichnen eine abgegrenzte Verhaltens-Sequenz, einen Prozes über vier Phasen.

Das TOTE-Modell ist eine Erweiterung des Reiz-Reaktions-Konzepts der Behavioristen: zwischen Reiz und Reaktion wird / werden eine oder mehrere Rückkopplungs-Schleifen eingefügt. Dilts u.a. haben dieses Konzept für NLP adaptiert.

Jeder Schritt in einem TOTE wird als Repräsentations-System oder als Kombination von Repräsentations-Systemen aufgefaßt. Ein TOTE ist eine Reihenfolge von Aktivitäten in unseren sinnlichen Repräsentationssystemen, die sich so zu einer funktionalen Verhaltenseinheit konsolidiert hat, daß sie typischerweise unterhalb der Schwelle der Bewusstheit ausgeübt wird.

Das Modell stammt aus der kognitiven Psychologie und wurde erstmals von den Psychologen George A. Miller, Eugene Galanter und Karl H. Pribram in ihrem Buch "Plans and the Structure of Behavior" von 1960 eingeführt.

Dieses Modell beschreibt einen grundlegenden Ablauf der Problemlösung und der Zielverfolgung, der in vielen Bereichen der Psychologie, Kognitionswissenschaften und Verhaltenswissenschaften Anwendung findet.

Die vier Schritte des TOTE-Modells

Das TOTE-Modell besteht aus vier Schritten, die iterative Prozesse der Zielverfolgung und Problemlösung darstellen:

Test: In dieser Phase wird der aktuelle Zustand mit dem Zielzustand verglichen. Es wird überprüft, ob das gewünschte Ziel erreicht wurde oder ob weitere Maßnahmen erforderlich sind.

Operate: Wenn der Test zeigt, dass das Ziel noch nicht erreicht wurde, wird eine Handlung (Operate) ausgeführt, um den aktuellen Zustand dem Zielzustand näher zu bringen.

Test: Nach der Durchführung der Handlung wird erneut überprüft (Test), ob das Ziel erreicht wurde. Dieser Schritt ist entscheidend, um Feedback zu erhalten und den Fortschritt zu bewerten.

Exit: Sobald der Test zeigt, dass das Ziel erreicht wurde, wird der Prozess beendet (Exit).

Beispiel: Einen Kuchen backen

Du schaust in deinen Backofen und siehst, dass kein Kuchen darin ist.

Vergleich: Dein Ziel ist es, einen fertigen Kuchen zu haben.

Operate: Führe eine Handlung aus, um deinem Ziel näher zu kommen.

Du mischst die Zutaten (Mehl, Zucker, Eier, Butter, etc.) und bereitest den Kuchenteig vor.

Du schiebst den Teig in den vorgeheizten Ofen und stellst den Timer auf 30 Minuten.

Test: Überprüfe erneut den aktuellen Zustand.

Nach 30 Minuten überprüfst du den Kuchen mit einem Zahnstocher, um zu sehen, ob er durchgebacken ist.

Vergleich: Wenn der Zahnstocher sauber herauskommt, ist der Kuchen fertig. Wenn nicht, muss er weiter backen.

Exit: Beende den Prozess, wenn das Ziel erreicht ist.

Wenn der Kuchen durchgebacken ist (Zahnstocher kommt sauber heraus), nimmst du ihn aus dem Ofen. Ziel erreicht: Du hast einen fertigen Kuchen.

Wenn der Kuchen noch nicht fertig ist, gehst du zurück zu Operate, stellst den Timer auf weitere 5-10 Minuten und wiederholst den Vorgang, bis der Kuchen fertig ist.

Anwendung des TOTE-Modells

  • Test: Ist der Kuchen fertig?
  • Operate: Falls nicht, backe weiter.
  • Test: Überprüfe erneut nach einer Weile.
  • Exit: Beende den Prozess, wenn der Kuchen fertig ist.

Dieses einfache Beispiel zeigt, wie das TOTE-Modell in einem alltäglichen Kontext angewendet werden kann, um ein Ziel systematisch zu erreichen. Der iterative Prozess aus Überprüfung (Test), Handlung (Operate) und erneuter Überprüfung (Test) wird solange wiederholt, bis das gewünschte Ergebnis (Exit) erreicht ist.

Bedeutung und Einfluss des Modells

Das TOTE-Modell hat einen bedeutenden Einfluss auf das Verständnis von menschlichem Verhalten und kognitiven Prozessen. Es betont die Bedeutung von Feedback-Schleifen und iterativen Prozessen in der Zielverfolgung und Problemlösung.

Das Modell hat auch den Weg für weitere Forschung und Entwicklung in den Bereichen Kognition, Verhalten und künstliche Intelligenz geebnet.

NLP-Einsatzgebiet: Strategiearbeit

Das TOTE-Modell ist das Grundschema zur Darstellung von Strategien. Dabei wird ein komplexes Netzwerk vielfältiger Rückkopplungs-Schleifen vorausgesetzt, der komplexe Prozeß wird „begradigt“ und die wichtigsten Komponenten in einer meist linearen Sequenz angeordnet.