Bedeutungs- und Inhaltsreframing
Nun kann dieser geistige Rahmen, aufgrund vielfältiger Phänomene wie zu kleiner Rahmen, zu einseitiger Rahmen, z.B. verursacht durch negative Prägeerlebnisse, dogmatische Grundhaltung des Elternhauses, manchmal dazu führen, dass bestimmte Erlebnisse im späteren Leben in einer unflexiblen z.B. ängstigenden, ressoucenarmen Art in Form dysfunktionaler Attributionen interpretiert werden (Beispiel: „Ich bin zu jung, um….“ „Ich bin zu alt um….“, wenn ich ein Junge/einMächen wäre, dann…), und somit sich als wenig lösungsorientiert darstellen können.
Im NLP spricht man in diesem Fall von einen zu engen „Frame“ = Rahmen. Das Reframing hat dementsprechend das Ziel, die Sichtweise einer einschränkenden Erfahrung in einem neuen, erweiterten Rahmen so umzudeuten, das der Betreffende in Bezug auf dasselbe Erleben eine veränderte Wahrnehmung hat, neue lösungsorientierte Gedanken entwicklen kann und somit motivierter auf die Herausforderung zugeht und über neue Handlungsoptionen verfügt.
Verschiedene Reframingmodelle (z.B. Inhalts- oder Bedeutungsreframing, Kontextreframing, Verhaldlungsreframing, 6-Stufen-Reframing) bietet das NLP an, um situativ bestmöglich in einer vorher belastenden Situation neue kreative Lösungsideen zu fördern.
Das Inhalts- oder Bedeutungsreframing ist an dem Beispiel mit dem halbvollen und dem halbleeren Glas gut darzustellen. Dieselbe Sache (Flüssigkeitstand in der Mitte) wird durch eine unterschiedliche Sichtweise unterschiedlich gedeutet und führt zu entsprechenden Gefühlen (halbvoll = optimistisch, halbleer eher pessimistisch).
Reframings werden Problemlösungen zweiter Ordnung genannt, weil sie nicht das „Problem“ an sich, sondern eben nur die Sichtweise auf dieses „Problem“ verändern; das vorher Beklagte kann durch einen Perspektivenwechsel auf eine andere (bessere) Art wahrgenommen werden.
Hilfreiche Ideen zum Inhalts- oder Bedeutungsreframing unter Sleight of Mouth-Sprachmuster.
© Bernhard Tille, 2022