Das Backtracking – eine Entwicklung aus der IT

Der Begriff "Backtracking" ist kein Erfindung der Neurolingusitischen Programmierung, erstammt aus der Informatik, wo er verwendet wird, um einen Algorithmus zu beschreiben, der eine Lösung findet, indem er sich schrittweise vorwärts bewegt, aber gelegentlich zurückgeht, um alternative Pfade zu untersuchen.

Im Coaching-Kontext wurde das Backtracking-Framework entwickelt, um Klienten dabei zu unterstützen, festgefahrene Denkmuster zu durchbrechen und neue Perspektiven zu entwickeln. Es ermöglicht den Klienten, eine Situation von verschiedenen Standpunkten aus zu betrachten und alternative Handlungsmöglichkeiten zu erkunden.

Ein Beispiel für die Anwendung des Backtracking-Frames in einem Coaching-Kontext könnte folgendermaßen aussehen:

Angenommen, ein Klient hat Schwierigkeiten bei der Bewältigung einer beruflichen Herausforderung, wie etwa Konflikte im Team. Der Coach könnte den Klienten zunächst ermutigen, die Situation aus seiner aktuellen Perspektive zu beschreiben. Der Klient könnte sagen, dass er sich frustriert fühlt und nicht weiß, wie er die Konflikte lösen soll.

Dann könnte der Coach den Klienten auffordern, in einen "Backtracking-Modus" zu wechseln. Das bedeutet, dass der Klient zurückgeht und die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Der Coach könnte Fragen stellen wie: "Was würde passieren, wenn Sie die Situation aus der Perspektive Ihrer Teammitglieder betrachten?" oder "Wie würden Außenstehende, die diese Situation beobachten, sie interpretieren?"

Durch diese Fragen wird der Klient ermutigt, alternative Sichtweisen einzunehmen und neue Lösungsansätze zu entwickeln. Vielleicht erkennt der Klient dabei, dass die Konflikte auf Missverständnissen beruhen oder dass es Möglichkeiten gibt, die Kommunikation im Team zu verbessern.

In NLP-Coaching und den NLP-Ausbildungen (NLP-Practitioner aber vor allem dem NLP-Master) wird das Backtracking-Frame vor allem in der Strategiearbeit genutzt.

In verschiedenen Coaching- und Therapieformen zu Hause

In verschiedenen Coaching- und Therapieformen gibt es Konzepte, die dem Prinzip des "Backtracking" ähneln, auch wenn sie möglicherweise unter verschiedenen Namen bekannt sind. Hier sind einige Beispiele:

  • Lösungsfokussierte Therapie (LFT): In der lösungsfokussierten Therapie wird der Fokus darauf gelegt, wie der Klient seine Ziele erreichen kann, anstatt sich auf die Probleme zu konzentrieren. Ähnlich wie beim Backtracking wird der Klient ermutigt, alternative Lösungswege zu erkunden und sich vorzustellen, wie die gewünschten Veränderungen erreicht werden können.
  • Narrative Therapie: In der narrativen Therapie werden Geschichten und Narrative verwendet, um die Wahrnehmung einer Person über sich selbst und ihre Probleme zu verändern. Hier könnte das "Backtracking" als eine Methode dienen, um zurückzugehen und alternative Interpretationen vergangener Ereignisse zu erkunden, die zu neuen Perspektiven und Lösungen führen können.
  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): In der kognitiven Verhaltenstherapie werden Denk- und Verhaltensmuster identifiziert und verändert, um psychische Probleme zu bewältigen. Ähnlich wie beim Backtracking könnte hier die "Sichtweisenwechsel"-Technik eingesetzt werden, bei der Klienten ermutigt werden, ihre Gedanken aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, um alternative Interpretationen und Lösungen zu finden.
  • Systemische Therapie: In der systemischen Therapie wird der Fokus auf die Interaktionen und Beziehungen innerhalb eines Systems (z. B. Familie, Paar, Team) gelegt. Hier könnte das "Backtracking" verwendet werden, um die Dynamik innerhalb des Systems zu erkunden und alternative Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, um Veränderungen herbeizuführen.

Wozu ist das gut?

Wozu ist das Backtracking-Frame gut

Das Backtracking-Frame kann dazu genutzt werden, um den Klienten dabei zu unterstützen, aus eingefahrenen Denkmustern auszubrechen, neue Perspektiven zu entwickeln und kreative Lösungen zu finden. Es ermutigt dazu, sich nicht nur auf eine Lösung zu fixieren, sondern verschiedene Wege zu erkunden, um ein Problem anzugehen.