Spiral Dynamics – mehr als Bedürfnisse
Die Vielzahl der erhaltenen Antworten ermöglichte die Entstehung eines weit umfassenderen Konzepts als einer simplen Bedürfnispyramide. Stattdessen entstand ein Wertesystem, das sowohl die geistige und soziale Entwicklung jedes Einzelnen als auch die von Gruppen, Unternehmen, Organisationen und sogar Nationen widerspiegelt.
Dieses Modell wird typischerweise als aufwärts führende Spirale visualisiert. Diese spiralige Aufwärtsbewegung integriert sämtliche darunterliegenden Stufen oder Ebenen.
Die acht Stufen
- Stufe: infantiles Stadium
- Stufe: tribalistisches Stadium
- Stufe: egozentrisches Stadium
- Stufe: dogmatisches Stadium
- Stufe: materialistisches Stadium
- Stufe personalistisches Stadium
- Stufe: systemisches Stadium
- Stufe: holistisches Stadium
Wer mit diesem Wertesystem vertraut ist, das aus 8 Stufen besteht, kann die Zuordnung verschiedener Personen, Organisationen usw. zu den einzelnen Stufen feststellen und Möglichkeiten aufzeigen, um die Beteiligten in ihrer psychischen Entwicklung zu unterstützen. Daher ist Spiral Dynamics ein wertvolles Instrument für alle, die sich pädagogisch und psychologisch interessieren und Veränderungsprozesse anstreben.
Das Modell von Spiral Dynamics hat sich als geeignet erwiesen, um viele gesellschaftliche Prozesse (wie Politik, Wirtschaft, Erziehung und Medizin) psychologisch zu betrachten und zur Lösung von Problemen in diesen Bereichen beizutragen.
Im NLP-Coaching und in der Veränderungsarbeit kann es genutzt werden, um dem Klienten in der aktuellen Situation Orientierung zu geben oder Interventionen auf das Stadium in dem er/sie sich befindet anzupassen.
Eine kurze Geschichte des Modells
Das Modell wurde von Clare W. Graves entwickelt, einem amerikanischen Psychologen, der sich in den 1950er und 1960er Jahren intensiv mit Fragen der menschlichen Entwicklung befasste. Graves' Arbeit wurde später von Don Beck und Christopher Cowan weiterentwickelt und popularisiert.
Clare W. Graves begann seine Forschung in den 1950er Jahren an der Union College in New York. Er untersuchte zunächst die Dynamik von Werten und Weltanschauungen in Bezug auf das individuelle und gesellschaftliche Verhalten. Graves stellte fest, dass sich Menschen und Gesellschaften nicht einfach in linearen Stufen entwickeln, sondern dass sich ihre Werte und Einstellungen in einem komplexen Muster von Spiralen und Zyklen verändern.
Don Beck, ein amerikanischer Soziologe, arbeitete eng mit Graves zusammen und übernahm später die Weiterentwicklung seiner Ideen. Zusammen mit Christopher Cowan verfeinerte Beck das Modell und machte es einem breiteren Publikum zugänglich. Sie entwickelten das Konzept der "Spiral Dynamics", das verschiedene Entwicklungsstufen und Wertesysteme beschreibt, die von der beige-farbigen "Überlebens-" oder "Archaischen" Ebene bis zur türkis-farbigen "Integralen" Ebene reichen.
Das Modell wurde populär, insbesondere nach der Veröffentlichung des Buches "Spiral Dynamics: Mastering Values, Leadership, and Change" im Jahr 1996, das von Don Beck und Christopher Cowan verfasst wurde. Seitdem wurde das "Spiral Dynamics"-Modell in verschiedenen Bereichen angewendet, einschließlich Organisationsentwicklung, Politikwissenschaft, Wirtschaft, Bildung und persönliche Entwicklung. Es bietet einen Rahmen zur Analyse und Verständnis der kulturellen Dynamiken, die das Verhalten von Individuen und Gruppen beeinflussen.
© Martin Fellehner